Archiv für den Monat: Februar 2016

Der oder das Blog? – Update einer Korpusanalyse

Vor gut vier Jahren berichtete Anatol Stefanowitsch bei SciLogs über Korpusdaten zum Genus der Wörter ›Blog‹ und ›Weblog‹. Die Daten aus dem Deutschen Referenzkorpus (DeReKo) zeigten damals eine Verschiebung des grammatikalischen Geschlechts vom Neutrum zum Maskulinum. Im Jahr 2010 wurde ›Blog‹ bei rund 70% der genuseindeutigen Belege als Maskulinum verwendet.

Seit der damaligen Auswertung ist das DeReKo erheblich gewachsen. Und wir sind natürlich vier Jahre Sprachverwendung weiter. Aus diesem Grund habe ich eine Aktualisierung und Fortschreibung der Daten zum Genus von ›Blog‹ und ›Weblog‹ erstellt. Die Frage: Ist der Anteil der Belege für Verwendung als Maskulinum weiter gestiegen und, wenn ja, bis zu welchem Niveau? Hier ist die Antwort:

Der oder das (We)blog?

Diese Daten stammen aus den geschriebenen Korpora, die im DeReKo zu den Archiven W, W2, W3 und W4 zusammengefasst sind. Berücksichtigt wurden nur Wortfolgen, bei denen Artikel und Kopfnomen direkt nebeneinander standen. Dieses Diagramm zeigt prozentuale Angaben zu drei Variablen: In rot sieht man den Anteil maskuliner Definitartikel (›der‹ im Nominativ und ›den‹ im Akkusativ) in Nominalphrasen, deren Kopfnomen ›Blog‹ ist. In grün sieht man den Anteil maskuliner Definitartikel in Nominalphrasen, deren Kopfnomen ›Weblog‹ ist. In beiden Fällen entfallen zu 100 fehlende Prozentpunkte auf die Verwendung des neutralen Definitartikels (›das‹ im Nominativ und Akkusativ). In blau sieht man den Anteil der Nominalphrasen mit Kopfnomen ›Weblog‹ an der Gesamtzahl der Nominalphrasen. Hier sind zu 100 fehlende Prozentpunkte der Verwendung von ›Blog‹ als Kopfnomen zuzurechnen.

Interessant an diesem Diagramm finde ich dreierlei:

Zum ersten zeigt sich, dass die Verwendung des Wortes als Maskulinum, die in der alten Auswertung erst 2006 nachzuweisen war, bereits 2002 in der Presse vorkam. Aus diesem Jahr stammt der früheste Beleg für ›der/den Weblog‹ in der aktuellen Version der DeReKo. Die Verwendung von ›Weblog‹ als Maskulinum in dieser Zeit muss man meines Erachtens nicht unbedingt als die Frühphase des Wandels vom Neutrum zum Maskulinum deuten. Sie könnte auch schlicht ein Hinweis darauf sein, dass das Genus dieses seinerzeit noch relativ neuen Lehnwortes – wie das so vieler Lehnwörter – schwankte. ›Der/den Blog‹ ist in der neuen Auswertung bereits in Zeitungen aus dem Jahr 2004 zu finden.

Zum zweiten veranschaulicht das Diagramm den engen Zusammenhang zwischen dem Übergang von ›Weblog‹ zu ›Blog‹ und dem Übergang vom Neutrum zum Maskulinum. Bei ›Weblog‹ überwog die Verwendung als Maskulinum in keinem Jahr (Maximum: 44,6% im Jahr 2006). ›Blog‹ dagegen stieg 2004 bereits mit einem satten Drittel an Verwendungen als Maskulinum ein. Im zweiten Jahr, in dem ›Blog‹ überhaupt als Maskulinum in diesem Korpus nachgewiesen wurde, war das Neutrum schon in der Minderheit. Seit 2007 dominiert das Maskulinum bei ›Blog‹ deutlich. Die Gründe, warum ›Blog‹ eher maskulines Genus annimmt als ›Weblog‹, wurden bereits 2010 besprochen: ›Weblog‹ erinnert noch an ›(das) Logbuch‹, von dem das neutrale Genus auf diese Form des Lehnworts übergegangen sein mag. ›Blog‹ dagegen neigt aus zwei Gründen zum Maskulinum: Einerseits haben Wörter dieser Silbenstruktur (CCVC mit kurzem Vokal) im Deutschen überwiegend maskulines Genus (wie Klaus-Michael Köpcke 1982 in seiner Dissertation gezeigt hat). Andererseits wird die Kurzform genauso ausgesprochen wie ›(der) Block‹ (eines dieser maskulinen CCVC-Wörter), was zur Genusübertragung einlädt.

Zum dritten finde ich es bemerkenswert, dass sich bei beiden Formen – ›Blog‹ und ›Weblog‹ – seit 2007 (oder spätestens 2008) nichts Dramatisches an den Anteilen der Genera geändert hat. Obwohl der Anteil von ›Weblog‹ an der Gesamtzahl der Verwendungen in dieser Zeit von einem knappen Drittel unter zwei Prozent gesunken ist, bleibt der Anteil der Verwendungen als Maskulinum bei rund 30% (mit Ausschlägen nach oben und unten). Und obwohl parallel dazu die Form ›Blog‹ praktisch universell geworden ist, wird sie auch im Jahr 2014 in rund 20% der Fälle als Neutrum verwendet. Das ist insofern ein symbolischer Wert, als auch ›Weblog‹ im ersten Jahr, das unsere Zeitreihe erfasst, in rund 20% der Fälle als Maskulinum verwendet wurde. Vielleicht sind 20% an Sprechern, die ein anderes Genus als die Mehrheit verwenden, einfach ein Residuum an Abweichlern, das nicht so schnell verschwindet – zumindest nicht in den ersten 20, 25 Jahren, die ein Lehnwort in einer Sprache verbringt.

Monotype Library Subscription: A user’s experience

MLS. That’s not the name of a tropical disease or some obscure government agency. The abbreviation stands for Monotype Library Subscription. Launched a few days ago, MLS is a subscription-based service that gives members access to “more than 9,000 fonts (2,200 font families)” (Monotype says). The price tag is at no more than €/$ 14.99 per month (or €/$ 119.99 per year). The fonts can be used in desktop applications, but – unlike the fonts on Typekit, a competing service by Adobe – not on websites.

For graphic designers, this sounds like a good deal. €/$ 14.99 per month for high-quality typefaces is next to nothing. A regular licence of most typeface families available through the MLS would cost twenty times as much or more. The choice seems ample: The library, Monotype says, features “reliable workhorses” (such as Avenir Next), “unique choices” (such as Ginkgo, Linotype’s take on the Dolly genre) and “attention grabbing” typefaces (such as Balega). Let’s be clear, though, that most of what you get is hardly at the cutting edge of contemporary type design. Innovation happens elsewhere. This may be a deal breaker for all those who are trying to produce fresh or even innovative work. In that industry, Rockwell (released in 1934 and based on earlier models) probably won’t count as ‘attention grabbing’ any more and Oranda (from the mid-80s) does not qualify as ‘unique’. That may be less of a concern for those interested in subdued text typography: MLS includes a number of modern classics that have aged with grace and can still be used nicely (such as Caecilia), along with some good recent releases (such as Quire Sans). It helps, by the way, if you only need to use Latin-based alphabets: For those, the language support of most typefaces is good. For Greek, Cyrillic or Arabic, not so much.

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Wied van hoes: Grunneger muziek op Spotify

n Zet leden zee ain tegen mie dat der gain underground meer is in de muziek. In de joaren 60 en 70 mozzen je volgens hom nog noar Londen of New York tou om ploaten te kopen dij je naargens aans kriegen konden. Of teminnent noar Amsterdam. Tegenswoordeg moakt t nait meer oet woar of je zitten. t Staait toch apmoal op internet. Dou k lest op zuik was noar n laidje, docht k weer aan dat wat e zee. En ik denk dat e gain geliek haar. In t joar 2016 sprekt de underground Grunnegers – of n aandere streektoal. Nait dat streektoalmuziek n sub- of tegencultuur vertegenwoordigt, integendail zulfs, mor de distributiewegen doun mie n beetje denken aan de underground van dou. Juust in dat opzicht lopt streektoalmuziek noamelk achter op muziek in grotere (standaard)toalen, veuraal as wie t over de ‘back catalogue’ hebben – oldere muziek dus. As je doar geern noar luustern, kinnen je nog aal beter op t Knoal zitten as in New York. In de bibeltaik op t Knoal hebben ze noamelk nog n exemploar van ‘Zo mor n dag’, n album van Age van der Velde oet 2000. As spaigelploatje kinnen je dat nait meer kopen (en as t aal kon, din wil k nait waiten houveul of t kost om t noar New York tou te sturen) en op internet staait t ook nait. Mit nijere Grunneger muziek zit t wel wat beter. En doar gaait mie t hier aiglieks om. Zoezen dat bepoalde dingen nait beschikboar binnen, helpt ja toch nait (nou joa, meschains n beetje).

As je in New York zitten en je willen noar muziek in t Grunnegers luustern, wat binnen din joen opties? Je kinnen via internet noar de live-oetzendens van Radio Noord luustern. Mor meer as ain laidje in t Grunnegers per haalfuur draaien ze doar ook weer nait, behaalven in ‘Twij deuntjes veur ain cent’ (aal waarkdoagen, 12–13 uur New Yorkse tied). Dat kinnen je traauwens ook terugluustern – en as je hail goud zuiken, din vinden je asmis ook de playlist. Of je kinnen op YouTube op zuik goan: doar vinden je zulfs n poar olle laidjes van Age van der Velde, mor de geluudskwaliteit vaalt mie voak n beetje òf.

As ik noar muziek in welke toal din ook luustern wil, broek ik mainsttieds Spotify. Veur dijent dij der nog niks van heurd hebben: dat is n dainst doar je, zo laank as je der lid van binnen, noar muziek luustern kinnen. As je joen account ophevven, binnen je ale muziek weer kwiet – dat is n noadail. n Veurdail: elkenain kin Spotify broeken zunder doar veur te betoalen. En as je der aal n tientje veur over hebben, din hebben je gain last meer van recloames en kriegen je der nog wat extra’s bie.

Nou heb ik lieste soamensteld mit – beweer ik – ale laidjes in t Grunnegers dij je op Spotify vinden kinnen. Kaans is groot dat k nait ale laidjes vonden heb, mor tot t tegenbewies der is, beweer ik dat gewoon. Veur dij lieste heb k onder andere op ale Grunneger artiesten zöcht dij nuimd worden op streektaalzang.nl, n site dij sunt n joar of twinneg deur Joop van den Bremen bieholden wordt. Dat binnen der zo’n 500. As k toch n laidje mist heb, maggen je hieronder n reactie achterloaten. Din luuster k even noar t laidje, voug t tou aan de lieste en bin joe slim dankboar (nou joa, as t n mooi laidje is). Net zo goud zol t kinnen dat der laidjes in de lieste stoan dij in n aandere toal as t Grunnegers zongen binnen of doar haildaal gainent in zingt. Ook dat maggen je mie waiten loaten; din hoal k t laidje vot.

De òfspeullieste mit laidjes in t Grunnegers op Spotify staait hier.

Der stoan nou 747 nummers op van meer as 60 artiesten. D’artiesten doar de mainste laidjes van op Spotify stoan, binnen Arnold Veeman (> 100), de Stroatklinkers (> 80), Erwin de Vries (> 60), Pé Daalemmer & Rooie Rinus, Plat (> 50), Martin Korthuis (> 40) en Bert Hadders (> 30). De populairste artiesten – as wie op de ‘Alle 50 Goud’-lieste van 2015 òfgoan – doar je haildaal of hoast niks van op Spotify vinden kinnen, binnen Ede Staal, Wia Buze, De Bende van Baflo Bill en Lianne Abeln. Veur heur muziek mouten je din toch weer bie Noord of op YouTube wezen (nou joa, of gewoon in de bibeltaik op t Knoal).